Danke für Deine Bewertung

Fast alle Vorteile des Internets haben gleichzeitig Nachteile. Es ist toll, dass wir innerhalb von Sekunden auf Millionen von Informationen zugreifen können, nur wie soll man da noch was finden? Und woher weiß man, welche Informationen die besten sind? Insbesondere wenn man sich in ein Thema einarbeiten möchte von dem man noch gar keine Ahnung hat?

Früher hat man Fachliteratur gekauft, heute googelt man. Publiziert haben nur die, die auch wirklich etwas zu sagen hatten, eine Bewertung von Inhalten fand durch den Verlag und Rezensenten statt. Im Internet sieht die Sache etwas anders aus, theoretisch kann dort jeder eine Reputation zu einem bestimmten Themengebiet aufbauen. Das Zauberwort ist Content Marketing und ein Teil davon ist Content Kuration, ein häufig unterschätzter Mehrwert.

 

Der Mehrwert liegt in der Filterfunktion 

Content Kuration ist als Teil des Content Marketing zu verstehen und ist im Grunde das gleiche, was ein Kurator für ein Museum oder eine Ausstellung macht. Es geht darum relevante und hochwertige Inhalte (Exponate) zu sammeln, zu organisieren und so aufzubereiten, dass es ein schönes und zugängliches Gesamtbild erzeugt. Der Mehrwert liegt darin, dass man Inhalte für seine Leserschaft filtert, ganz unabhängig davon wie gut sie in den Suchmaschinen ranken. Ein guter Kurator ermöglicht anderen dadurch das „zufällige“ Finden guter Informationen, übrigens ein Aspekt, der im Zuge der semantischen Suche noch viel Beachtung finden wird.

Großartige Inhalte bieten Mehrwert und und Mehrwert findet dort statt wo die Probleme und Bedürfnisse der Kundschaft mit den Lösungen der eigenen Produktpalette aufeinander treffen. Die eigenen Inhalte sollten deswegen an erster Stelle stehen, aber auch die großartigen Inhalte anderer können von großem Nutzen für die eigene Zielgruppe sein, für die Unternehmenskommunikation eignet sich eine sensible Zusammenstellung aus eigenen und anderen Inhalten.

Mehrwert findet auf vielen Ebenen statt. Wenn ich eine Reifenpanne habe, dann ist großartiger Inhalt die sofort verfügbare Adresse und Telefonnummer vom nächstgelegenen Reifenhändler. Wenn ich mir im September bereits Gedanken über neue Winterreifen mache, dann bestehen großartige Inhalte aus Produktbeschreibung und Preisvergleich und wenn ich auf Fahrzeugtuning stehe, dann sprechen mich Bilder und Videos für geile Rad und Reifenkombinationen am meisten an. Ob für die eigene Content Produktion oder das Kuratieren, es gilt sich dem Thema in all seinen Facetten zu widmen.

 

Und durch das Hinzufügen eigener Meinungen 

Durch Content Kuration kann ein Unternehmen zeigen, dass es sich ernsthaft und weitreichend mit dem eigenen Themengebiet auseinandersetzt. Auch wenn es dabei um die Inhalte anderer geht, die selbstverständlich immer als Quelle genannt werden sollten, färbt das auf den eigenen Expertenstatus ab, allerdings nur dann wenn die Inhalte sorgfältig kuratiert, also gründlich auf Richtigkeit und Qualität geprüft werden.

So macht es wenig Sinn wahllos irgendetwas zusammenzutragen, nur weil die Überschrift das entsprechende Keyword erhält oder weil die Infografik schick aussieht. Ein Sahnehäubchen ist das hinzufügen eigener Gedanken und Meinungen. Zwei sehr schöne Beispiel dafür sind die Wochenrückblicke von den SEO-Trainees .

 

Es gibt aber noch mehr Mehrwert 

Wie bereits erwähnt findet Mehrwert auf den unterschiedlichsten Ebenen statt. So geben die Wochenrückblicke nicht nur den interessierten Lesern einen Überblick und eine Meinung über das aktuelle Geschehen in der SEO Welt, sondern auch durch den Prozess an sich entsteht ein Mehrwert. Die Kuratoren präsentieren sich nicht nur als Experten, sondern sie tun genau das was einen zum Experten macht: sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, es zusammenfassen, aufzubereiten und eine eigene Meinung zu bilden. Ganz nebenbei wird ein Netzwerk aufgebaut. Wer fühlt sich nicht geschmeichelt von anderen Experten erwähnt zu werden? Ein Linkbait und Social-Bait im positivsten Sinne.

Das Kuratieren lässt sich außerdem hervorragend zur Schulung eigener Mitarbeiter verwenden. Gerade für Neueinsteiger im großen weiten Online Marketing Welt ist es am Anfang schwer gute von schlechten Inhalten zu trennen, vor allem bei der Masse, die tagtäglich produziert wird. Allerdings ist an dieser Stelle Sensibilität gefragt. Wer als Filter fungieren will, der muss auf Frequenz und Menge achten. Die kuratierten Inhalte sollten nicht weiteres Filtern nach sich ziehen müssen. Weniger ist mehr.

 

Durch Kuratieren entstehen interessante Kombinationen 

Für das Kuratieren von Inhalten eignen sich so ziemlich alle Kanäle im Internet, der eigene Blog, soziale Netzwerke oder spezielle Kuratierplattformen die zum Beispiel in diesem und diesem Artikel vorgestellt werden. Mehrwert entsteht dann, wenn man eine interessante Auswahl schafft und den Lesern aufgrund der Kombination etwas bietet, was sie woanders nicht bekommen.

Zu Svenja Hintz

Svenja Hintz ist freie Autorin für Aufgesang und beschäftigt sich leidenschaftlich mit der Wechselwirkung zwischen Medien und Gesellschaft. Während ihres BA Comparative Media studierte sie unter anderem die Geschichte der Medientechnologien, die Bedeutung und der Aufbau von Inhalten (insbesondere Semiotik und Storytelling) sowie die Rahmenbedingungen der Netzwerkgesellschaft. Mit ihrem MA Social Research lernte sie das Handwerk empirischer Sozialforschung und setzte ihren Fokus dabei auf die qualitative Analyse von Inhalten. Als Quereinsteiger ist sie seit 2011 in der SEO-Branche tätig.

3 Kommentare

    Danke für diese wirklich umfassende Aufbereitung eines interessanten Themas. Interessant besonders für jene, die der Meinung sind, das fremde Inhalte schon allein aus rechtlichen Gründen tabu sind. Social Sharing Plattformen bieten hier neue Möglichkeiten, Inhalte in einer wirklich ansprechenden Form im eigenen „Showroom“ zu präsentieren. Im Netz kursieren Unmengen interessanter Inhalte, man muss sie nur regelmäßig sichten und zusammenstellen. Darin liegt der große Mehrwert für die eigene Zielgruppe.