Das #Hashtag ist ein Internetdings mit einer wichtigen Funktion. Es dient der Verschlagwortung von Inhalten und kann als solches ein wenig Ordnung in die digitale Informationsflut bringen. Wobei „Ordnung“ relativ gemeint ist.
Man könnte sie eher als eine Art roten Faden im Informationschaos bezeichnen, denn sie eignen sich hervorragend für zeitliche, räumliche und plattformübergreifende Gespräche und Unterhaltungen, Diskussionen, Meinungsaustausch und Kommentaren.
Table of contents
- 1 Das Hashtag als kollektiver Ausdruck von Bedeutung
- 2 Semantische Einordnung von Entitäten
- 3 Hashtags bei Google Plus
- 4 Google vergibt Hashtags auch eigenständig
- 5 Verwandte Google Plus Posts: Keyword-Recherche von Morgen?
- 6 Trending-Hashtags in den Suchergebnissen
- 7 Branking: Hashtags als Signal für Autorität und Expertise?
- 8 Also dann, Feuer frei und Happy Hash-Tagging!
Das Hashtag als kollektiver Ausdruck von Bedeutung
Hashtags sind flexibel, nicht-linear und anarchisch. Jeder Internetnutzer kann ein Neues kreieren oder ein bereits etabliertes Hashtag in einen neuen Kontext setzen und damit die Bedeutung verbiegen (z. B. #Aufschrei). Regeln zur richtigen Anwendung gibt es nicht, Bedeutung bekommen sie allerdings nur wenn sie von mehr als einem Menschen angewandt werden.
Damit sind sie Ausdruck eines kollektiven Bewusstseins (ich nutze Bewusstsein im Gegensatz zu Intelligenz, weil es mir neutraler erscheint). Und damit sind sie sehr interessant für Google, denn als semantische Suchmaschine hat es sich zur Aufgabe gesetzt Inhalte besser zu verstehen und einzuordnen.
Semantische Einordnung von Entitäten
Vordergründig ist dieser Artikel eine Zusammenfassung davon, wie und an welchen Stellen Hashtags bei Google angewandt werden. Unterschwellig liegt die Vermutung nahe, dass Google sie als Teil des eigenen semantischen Verständnis einsetzt.
Hashtags könnten dafür genutzt werden um die Zusammenhänge von Inhalten zu verstehen, sie könnten aber genauso gut dafür genutzt werden, um Themenschwerpunkte von Entitäten zu verstehen. Eine Entität (Personen, Marken, Unternehmen, etc.) die von vielen und regelmäßig mit denselben Hashtags versehen werden, könnten von Google als Signal zur Themeneinordnung dienen.
Hashtags kommen vor allem bei Google Plus zum Einsatz und das Beispiel zeigt, wie Entitäten damit in Zusammenhang mit anderen Entitäten gebracht werden.
Wie bei den meisten anderen sozialen Netzwerken, kann man bei Google Plus Hashtags innerhalb eines Posts selbstständig einfügen, um diesen Post mit einem bestimmten Thema zu verbinden. In diesem Beispiel wurde ein Artikel geteilt und mit #shopseo und #seo versehen.
Google generiert dann ein Hashtag-Label am rechten oberen Rand des Posts mit einer grauen Markierung an der Seite. Wem das nicht gefällt, der kann dieses Label löschen indem er mit der Maus darüber fährt. Dann erscheint ein „x“ an der Seite. Die Hashtags innerhalb des Posts bleiben bestehen und sind von anderen Nutzern weiterhin anklickbar.
Des Weiteren fügt Google auch eigenständig Hashtags hinzu und markiert sie in blau. Auch dann wenn man selbst gar keine im Post angegeben hat. Wenn Google selbstständig Hashtags zu einem Post hinzufügt, dann handelt sich dabei um der Regel Begriffe, die irgendwo in dem Post auftauchen. Entweder im Fließtext oder in der URL die man teilt.
Ich habe allerdings auch eine Ausnahme gefunden in der Google eigenständig ein Hashtag vergeben hat, ohne dass es durch ein Keyword im Text oder der URL getriggert wurde.
Hier hat Google #seo hinzugefügt und das ist durchaus passend. Google hat also anhand der Begriffe Schema.org, Hummingbird und Markups erkannt, dass es sich hier im weitesten Sinne um Suchmaschinenoptimierung handelt. Vermutlich hilft es, dass sowohl ich, als auch Aufgesang, deren Post ich geteilt habe, regelmäßig SEO-Themen posten. Außerdem habe ich viele SEOs in meinen Kreisen, Google „weiß“ also, dass ich mich dafür interessiere.
Verwandte Google Plus Posts: Keyword-Recherche von Morgen?
Klickt man nun auf das Hashtag-Label oben links, dann dreht sich der Post und es erscheint ein von Google ausgewählter verwandter Post und darüber ein Slider mit dem entsprechenden Hashtag. Der Slider präsentiert vier weitere verwandte Posts bis am Schluss eine ganze Liste mit Themenverwandten Hashtags erscheint.
Das ist nicht ganz unspannend, weil man damit erkennt, wie Google bestimmte in Themen in Beziehung zueinander setzt. Die Hashtag-Suche könnte damit ein interessanter Teil der Keyword-Recherche sein.
Wie oben bereits kurz angedeutet sind Hashtags flexibel. Sie können z. B. auch sehr kurzlebig, dafür aber durchaus intensiv genutzt werden. Genauso wie Twitter registriert auch Google Hashtag-Trends, die dann sogar auch in den Suchergebnissen abgebildet werden. Als ich am Morgen des 22.05.14 nach #panda gegoogelt habe, habe ich folgendes Ergebnis erhalten:
Noch am selben Abend konnte ich das Ergebnis nicht mehr rekonstruieren. Auffällig war auch, dass dann auch wieder das Tier prominent erschienen ist und es keinen Querverweis mehr zu Twitter und Facebook gab.
Mark Traphagen hat vor einigen Wochen eine interessante Entdeckung gemacht. Es scheint, als könne man mit Hilfe von Hashtags eine Person in Beziehung zu bestimmten Themen (und anderen Personen) stellen. Vielleicht sind Hashtags sogar ein Branking-Signal.
Gibt man #MarkTraphagen #GuyKawasaki oder #BorisBecker ein, dann erscheint eine ganze Liste weiterführender Hashtags, die eine recht gute Aussage über die Person machen.
Mark hat ein kleines Experiment mit Eric Enge durchgeführt, dem Google zuerst keine eigenen Hashtags zugeordnet hatte. Da die Jungs rund um Stone Temple Consulting über ein extrem starkes (also großes und aktives) Google Plus Netzwerk verfügen, hat er damit begonnen in seinen Posts das Hashtag #EricEnge mit bestimmten Themen zu verknüpfen. Die Posts wurden rege geteilt und leider hat er keinen Zeitrahmen dazu geschrieben, aber das Resultat war, dass Eric Enge danach mit 20 Hashtags ausgezeichnet wurde. Nur eins scheint deutlich: Hashtags mit Personenbezug müssen „verdient“ werden.
In Deutschland scheint sich das eher noch im Promibereich zu liegen. Zumindest konnte ich was die üblichen Verdächtigen im Bereich Online Marketing und SEO angeht niemanden mit Hashtags finden. Nur Stefan Keuchel hat ein Hashtag, was sicherlich nicht ganz unabhängig von seiner ehemaligen Position zu bewerten ist.
Also dann, Feuer frei und Happy Hash-Tagging!
Ihr dürft diesen Artikel gerne mit dem Hashtag #svenjahintz verbreiten ; )
Ob und inwieweit Google Hashtags tatsächlich für Rankings benutzt wäre reine Spekulation. Da es sich bei der Raute allerdings um ein kulturelles Phänomen handelt, das eine gewissen Unverhersehbarkeit und Komplexität abbildet und sich darüberhinaus auch organisch verbreiten kann, ist es zumindest nicht abwegig, dass Google ein Auge darauf hat.
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