Danke für Deine Bewertung

In unserer aktuellen Untersuchung haben wir uns erneut mit der Frage befasst: Welche Webanalyse-Tools sind bei deutschen Onlineshops im Einsatz? Des weiteren hat uns interessiert, wie sich die Situation im Vergleich zu dem Jahr 2012 und den Ergebnissen der damaligen Untersuchung geändert hat. Außerdem war es von Interesse zu ermitteln, wie verbreitet der Google Tag Manager bei größten deutschen Onlineshops ist. Im folgenden präsentieren wir euch den Aufbau der aktuellen Untersuchung und stellen die Ergebnisse der Untersuchung vor.

Web-Analyse-Tools-Shops

Untersuchungsdesign

Für die Analyse wurde der Pool der größten deutschen Onlineshops, den wir in Anlehnung an das iBusiness-Poster „Onlineshops 2014“ erstellt haben, herangezogen. Die Sammlung umfasst 175 Websites, die u.a. zu folgenden Branchen gehören: Arzneimittel, Auto & Motorrad Zubehör, Medien, Elektronik und Kleidung.

Den Pool setzen wir für die Untersuchungen in Bereichen E-Commerce, Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung ein. Unter anderem wurden die in der Sammlung aufgeführten Onlineshops im Rahmen einer vergleichbaren Untersuchung aus dem Jahr 2012 in Bezug auf die eingesetzten Webanalyse-Systeme analysiert. Die Ergebnisse der damaligen Untersuchung haben wir dementsprechend zum Vergleich mit den aktuellen Erkenntnissen herangezogen.

Bei der aktuellen Ermittlung der auf der jeweiligen Onlineshop-Website eingebundenen Webanalyse-Systeme mussten die entsprechenden Tags identifiziert werden. Hierfür wurden die Browser-Erweiterungen Ghostery und Tag Assistant verwendet. Mittels Tag Assistant können verschiedene Google-Tags (z.B. Google Analytics, Google Tag Manager usw.) identifiziert werden. Die Erweiterung Ghostery erkennt diverse Tags (Insgesamt können ca. 2000 Tags erkannt werden. Stand: 16.02.2015), die in Webseiten implementiert sein können und bietet die Möglichkeit, die Ausführung der Tags zu blockieren. Der eigentliche Zweck des Add-ons liegt darin, die „online transparency“ zu gewährleisten, so dass der Nutzer selber entscheiden kann, ob Informationen über ihn aufgezeichnet und übermittelt werden.

Beide Add-ons wurden im Webbrowser Chrome installiert, so dass beim Aufruf der Startseite eines Shops die von der jeweiligen Erweiterung identifizierten Tags erfasst werden konnten. Die Ergebnisse für jeden einzelnen Onlineshop wurden mittels beider Add-ons gegengeprüft bzw. ergänzt.

Die Erfassung der eingesetzten Webanalyse-Systeme erfolgte in der siebten Kalenderwoche des Jahres 2015. Die auf der Startseite des jeweiligen Onlineshops identifizierten Tags wurden in eine Excel-Tabelle eingetragen. Anschließend wurden die Daten einer Auswertung unterzogen.

Ergebnisse der Untersuchung

Bei 175 untersuchten Onlineshops wurden insgesamt 36 verschiedene Webanalyse-Systeme identifiziert. Bei acht Shops (4,6% der untersuchten Shops) konnten keine Webanalyse-Tools festgestellt werden. Bei der Hälfte der Shops kommt lediglich ein einziges Webanalyse-Tool zum Einsatz. 80 Websites (46%) setzen auf die gleichzeitige Nutzung von mehreren Systemen.

Anzahl eingesetzter Tools pro Website

Anzahl eingesetzter Tools pro Website (n = 175)

Bei 122 der untersuchten Onlineshops (69,7%) ist das Webanalyse-Tool Google Analytics im Einsatz. Laut den Ergebnissen der vorherigen Studie setzten damals 47% der erfassten Websites auf Google Analytics. Somit ist Google Analytics nach wie vor das am meisten genutzte Webanalyse-Tool bei den größten deutschen Onlineshops.

Den zweiten Platz belegt das Tool econda, welches bei 32 Shops (17,7%) identifiziert wurde. Auch bei der Untersuchung aus dem Jahr 2012 folgte econda dem Tool Google Analytics. Der Anteil von econda bei der Verteilung von Webanalyse-Tools betrug damals 16,23%).

Eingesetzte Webanalyse-Tools – absolute und relative Häufigkeit. Mehrfachnennung bzw. gleichzeitiger Einsatz mehrerer Tools je Shop möglich.

Eingesetzte Webanalyse-Tools – absolute und relative Häufigkeit. Mehrfachnennung bzw. gleichzeitiger Einsatz mehrerer Tools je Shop möglich.

Bei 18 untersuchten Onlineshops (10,3%) wird das Webanalyse-Tool Omniture (Adobe Analytics) eingesetzt. Auch hier gab es keine Rangveränderung im Vergleich zu den Ergebnissen der vorherigen Studie. Allerdings wird die Lösung laut aktuellen Ergebnissen von knapp doppelt so vielen Shops genutzt. Im Jahr 2012 waren das 5,76%.

Den Platz vier belegt das Tool Webtrekk, das auf 16 der erfassten Websites (9,1%) eingebunden ist. Sowohl der Rang als auch der Anteil der Onlineshops, die das Tool integrierten, ist im Vergleich zum Jahr 2012 gestiegen: Im Jahr 2012 belegte die Lösung den neunten Platz mit 1,05% der Websites.

Bei 12 Onlineshops (6,9%) konnte das Webanalyse-Tool Webtrends identifiziert werden. Im Jahr 2012 wurde es auf 1,57% der untersuchten Websites registriert. Das Tool Coremetrics von IBM ist auf acht (4,6%) der 175 Onlineshops eingebunden. In den Ergebnissen der vorherigen Studie ist das Tool nicht aufgeführt.

Bei jeweils weniger als 5% der erfassten Onlineshops wurden Webanalyse-Tools wie etracker, Crazy Egg, Tealium und Piwik festgestellt. Im Vergleich zu der vorherigen Untersuchung ist der Anteil der Shops, die das Tool etracker nutzen, leicht gesunken (im Jahr 2012 waren es noch 4,19%) und der Anteil des Tools Piwik angestiegen (im Jahr 2012 nur 1,57%). Crazy Egg und Tealium wurden in den Ergebnissen der vorherigen Studie nicht aufgelistet.

Darüber hinaus wurden 26 weitere Webanalyse-Tools auf den untersuchten Onlineshop-Websites identifiziert, die jeweils auf vier oder weniger Websites eingesetzt werden. Das sind unter anderem Systeme wie InfOnline, Alexa Metrics, Yahoo Analytics, DC StormIQ, Ensighten, AT Internet, Demandware Analytics und weitere Lösungen.

Bei der Untersuchung im Jahr 2012 betrugen die Anteile des Tools Demandware Analytics 1,05% und des Tools XiTi, das zu dem Set der AT Internet-Lösungen gehört, 1,57%. Das Tool ClickHeat, das mit einem Anteil von 0,57% in den Ergebnissen der Studie aus dem Jahr 2012 aufgeführt wurde, konnte während der aktuellen Analyse bei keiner der untersuchten Websites identifiziert werden.

Google Tag Manager

Zusätzlich zu der Ermittlung der eingesetzten onsite Webanalyse-Systeme wurde im Rahmen der aktuellen Online-Analyse erfasst, wie viele der 175 untersuchten Onlineshops den Google Tag Manager implementierten. Die kostenlose, relativ neue Lösung, die einen komfortablen Weg für die Anpassung und Ergänzung des Tracking-Codes bietet, ist bei 34 Shops im Einsatz.

Resümee

Das kostenlose Webanalyse-Tool Google Analytics erwies sich als das populärste Webanalyse-System bei den größten deutschen Onlineshops. Im Vergleich zu den Ergebnissen aus dem Jahr 2012 blieb sein Rang unverändert. Auch die zweit- und drittpopulärsten Tools sind nach wie vor econda und Omniture. Eine erhebliche Veränderung betrifft den Einsatz der Tools Webtrekk (1,05% in 2012 vs. 9,1% in 2015) und Webtrends (1,57% in 2012 vs. 6,9% in 2015).

Neu in der Palette der bei den deutschen Onlineshops eingesetzten Webanalyse-Tools sind die Lösungen Coremetrics, Crazy Egg und Tealium. Das Tool ClickHeat wurde im Gegensatz zu dem Jahr 2012 bei keinem der 175 untersuchten Onlineshops festgestellt.

 

*** Offizielles Statement der Webtrekk GmbH zur Aufgesang Untersuchung: GTM & Web-Analyse-Tools bei Onlineshops in Deutschland 2015 ***

 

Wir bedanken uns bei Aufgesang Inbound Marketing für die Durchführung dieser spannenden Untersuchung zum Thema Webanalyse-Tools. Studien, die den Einsatz neuer Technologien beleuchten, sind begrüßenswert und geben einen wichtigen Überblick über die Online-Landschaft Deutschlands.

Wir freuen uns außerdem, dass im Vergleich zur letzten Studie der aktuelle Bericht starkes Wachstum für Webtrekk bestätigt.

Dennoch möchten wir darauf hinweisen, dass in der Untersuchung technologiebedingt nicht alle Trackingtools entsprechend Berücksichtigung finden, was in einer Ungenauigkeit der Ergebnisse resultiert.

So werden bei manchen Webseiten beispielsweise Logfile-Analysen oder Hybridlösungen eingesetzt, die nicht immer erfasst werden. Den Einsatz dieser und ähnlicher Technologien spiegelt die vorliegende Studie nicht wider. Das hat eine Verfälschung der Zahlen und somit möglicherweise auch eine inkorrekte Rangfolge der Anbieter zur Folge.

Webtrekk ist bei ungefähr 5% mehr Kunden im Einsatz als angegeben und kann daher nach eigener Analyse von einer deutlich höheren Reichweite ausgehen als das Studienergebnis darstellt.

 

 

Kommentare sind geschlossen.