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Linkbait zu deutsch Linkmagnet oder auch Link-Köder sind Begriffe aus dem Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Das sogenannte Linkbaiting ist eine Methode zum organischen Linkaufbau. Linkbaits sind redaktionelle Inhalte wie z.B. Texte, Studien, E-Books, Whitepaper, Grafiken oder Tools, die so hochwertig sind, dass anderen Websites ohne Gegenleistung natürlich darauf im besten Fall mit einem Link verweisen.

Ziel von Linkbaits

Ein Ziel des Linkbaitings ist, neue organische Besucher von anderen Seiten anzulocken und der natürliche Linkaufbau ohne Geld- oder Wareneinsatz. Zu diesem Zweck werden beispielsweise informative, unterhaltsame, lustige oder anderweitig nützliche Beiträge publiziert, welche die gewählte Zielgruppe ansprechen. Das Hauptziel ist der Linkaufbau und die damit einhergehende Verbesserung des Trust und Autorität der Zieldomain.

Suchmaschinen wie Google orientieren sich beim Ranking von Websites an den Links und Verweise, die auf eine Webseite eingehen.

Linkbaits sind ein Gegenmodell zum Linkkauf, der gegen die Google-Richtlinien verstößt.

Während ein Linkmagnet das Ziel hat Links zu erzeugen sind Social Baits für die Generierung von Buzz bzw. die virale Verbreitung in sozialen Netzwerken ausgelegt.

Wie funktioniert Linkbaiting?

Linkbaits bedürfen einer Konzeptionsphase in der man sich mit der Zielgruppe bzw. den Linkeratis auseinandersetzt. Im Gegensatz zu einem Social Bait stehen bei der Konzeption eines Linkmagnets die sogenannten Linkeratis im Fokus.

Linkeratis sind Personen, die in der Lage sind einen Link auf einer Website z.B. in einem redaktionellen Beitrag zu platzieren. Mögliche Linkeratis sind Blogger, Redakteure, Webmaster … Deswegen ist es wichtig zu verstehen, was diese Personen interessant finden könnten bzw. was diese Personen motivieren könnte, auf einen Linkbait zu verlinken.

Dazu könnten z.B. die Linkeratis in die Produktion des Linkmagneten involviert werden.

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Linkbait ist der ContentOutreach, also die Verteilung des Linkbaits an die Linkerati-Gruppen. Natürlich lässt sich ein Linkbait auch über die eigenen Kanäle wie Newsletter oder die eigenen Profile in sozialen Netzwerken verbreiten. Dies führt aber nur in seltenen Fällen zu einer proaktiven Verlinkung.

Von Vorteil kann es sein  gute Beziehungen zu Bloggern, Foren- oder Seitenbetreibern aufzubauen.

Somit ist ein Linkbait nicht nur eine Methode zum Linkaufbau sondern kann auch PR– und Marketing-Ziele verfolgen.

Welche Arten von Linkbaits gibt es?

Für Linkbait kann die gesamte Bandbreite der Content-Arten genutzt werden. Neben klassischem Text-Content empfiehlt sich auch die Nutzung von Grafiken, Bildern oder Videos. Letztere können als zusätzlicher Linkbait auch in Texte eingebettet werden.

Folgende Arten von Beiträgen werden besonders häufig erfolgreich als Linkbait eingesetzt:

  • Nachrichten und aktuelle Trends: Wer über Neuigkeiten und Ereignisse berichtet, die viele Menschen bewegen, hat gute Aussichten auf eine große Zahl von Aufrufen. Je früher berichtet wird, desto besser. Auf der anderen Seite sind News-Artikel mitunter kurzlebig und verlieren nach einer ersten Hochphase schnell an Relevanz.
  • Informative und bildende Inhalte: Infografiken gehören zu den am häufigsten als Linkbait verlinkten Content-Arten. Sie bieten die Möglichkeit, interessante Sachverhalte für die schnelle optische Erfassung aufzubereiten. Auch in Form von Texten lassen sich Inhalte, die zur Information oder Bildung professionell aufbereitet sind, gut als Linkbait einsetzen.
  • Rankings und Top-10-Listen: Ranglisten lassen sich zu den verschiedensten seriösen oder heiteren Themen erstellen und werden häufig angesehen und geteilt.
  • Lustige und unterhaltsame Inhalte: Menschen lachen gerne und lassen sich begeistern. Beiträge wie Witze oder Karikaturen, die zur Zerstreuung zwischendurch geeignet sind, werden oft mit Kollegen oder Freunden geteilt.
  • Gewinnspiele und Verlosungen: Wenn es etwas zu gewinnen gibt, sind die meisten Nutzer eher bereit, entsprechende Beiträge eines Veranstalters aufzurufen. Hier lockt eine echte Belohnung die Leser an.
  • Blogparaden: Blogparaden sollen andere Blogger motivieren zu einem bestimmten Thema eigene Blogbeiträge zu schreiben und auf den Urheber der Blogparade zu verlinken.
  • Umfragen: Sie sind eine gute Methode, um Menschen neugierig auf das Ergebnis zu machen und sie zum Mitmachen zu animieren. Umfragen lassen sich gut mit Gewinnspielen koppeln.
  • Widgets: Dies sind kleine Anwendungen, die sich in eine Webseite einbinden lassen. Ein Widget verlinkt auf die Seite, von wo man es sich heruntergeladen hat – der Anbieter profitiert also von Linkaufrufen seines Widgets.

Wie kann man den Erfolg eines Linkbaits messen?

Es gibt keine Garantie für den Erfolg eines Linkbaits. Nur im absoluten Idealfall verbreitet sich ein Beitrag massiv viral und wird von zahllosen Nutzern geteilt. Dennoch ist es wichtig, die Performance jedes Beitrags zu überwachen, um langfristig zu erkennen, welche Strategie am besten funktioniert. Mit entsprechenden Statistik-Tools lässt sich beispielsweise prüfen, wie viele Zugriffe auf die eigene Webseite über Linkbait-Beiträge erfolgen. Auch Reaktionen wie Likes, Kommentare oder sonstiges Feedback seitens der Nutzer können Aufschluss über den Erfolg eines Linkbaits geben.

 

Beispiele für erfolgreiche Linkbaits

Der Tourismus-Verband von Queensland in Australien veranstaltete vor einer Weile einen Wettbewerb, der auch als Linkbait ins Netz gestellt wurde. Zu gewinnen gab es einen hochbezahlten Job als Blogger auf einer Insel im Pazifik – ein absoluter Traumjob. Auf diese originelle und ernstgemeinte Werbeaktion bewarben sich rund 35.000 Leser und die Webseite des Verbandes legte rasant im SEO-Ranking zu.

Gute Beispiele für Web-Software-Anwendungen, die als Linkbait funktionieren, sind die verschiedenen Online-Rechner. Es gibt beispielsweise Brutto-Netto-Rechner fürs Gehalt, BAföG-Rechner für Studenten oder Steuer-Rechner für Selbstständige. Diese Anwendungen werden häufig gesucht und mit Freunden oder Kollegen geteilt.

 

Weiterführende Quellen zum Thema Linkbait:

https://de.ryte.com/wiki/Linkbait

https://www.tagseoblog.de/linkbait

https://de.wikipedia.org/wiki/Linkbait

https://www.netprofit.de/blog/linkbait-strategie-beispiele.html

http://www.linkbait.de/was-ist-ein-linkbait

Zu Olaf Kopp

Olaf Kopp ist Online-Marketing-Experte mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in Google Ads, SEO und Content Marketing. Olaf Kopp ist Co-Founder, Chief Business Development Officer (CBDO) und Head of SEO bei der Online Marketing Agentur Aufgesang GmbH. Er ist international anerkannter Branchenexperte für semantische SEO, E-E-A-T, KI- und Suchmaschinen-Technologie, Content-Marketing und Customer Journey Management. Als Autor schreibt er für nationale und internationale Fachmagazine wie Searchengineland, t3n, Website Boosting, Hubspot Blog, Sistrix Blog, Oncrawl Blog ... . 2022 war er Top Contributor bei Search Engine Land. Als Speaker stand er auf Bühnen der SMX, SEA/SEO World, CMCx, OMT, Digital Bash oder Campixx. Er ist ist Host der Podcasts OM Cafe und Digital Authorities. Er ist ist Autor des Buches "Content-Marketing entlang der Customer Journey", Co-Autor des Standardwerks "Der Online Marketing Manager" und Mitorganisator des SEAcamp.
herausgegeben von:
Datum: 13. Februar 2019

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