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Chuck Norris kann mit seinem rechten und linken Bein roundhousekicken – gleichzeitig.

Ok, ich will nicht zu viel versprechen, ganz so krass werden wir leider nie sein, aber mit ein paar Hebeln können wir immerhin nützliche Daten aus Analytics und Search Console (ehem. Webmaster Tools) in AdWords importieren und diese Daten gleichzeitig gegen unsere Mitbewerber einsetzen. Ist nicht gleich der neue Chuck-Norris-Move (geht ja auch gar nicht), aber  immerhin ein nicht zu unterschätzender Mehrwert im Kampf um die meisten Conversion.

Mein nachfolgender Beitrag soll folgendes hervorheben: Die Verknüpfung der genannten Google-Tools bringt dem geneigten AdWords-Nutzer zum einen einige Daten mehr – speziell aus dem Bereich der Websitenutzung – darüber hinaus jedoch auch noch einige spannende Anwendungsmöglichkeiten, wie ich weiter unten aufzeigen werde.

Schlagende Argumente für mehr Datengrundlage: Suchintention, Anzeigen und Landingpage bzw. Angebot näher zusammen bringen

 

Wer richtig mit AdWords umgehen kann, der kann vor allem eines – Daten interpretieren und sie im Hinblick auf die Kampagnenziele gewinnbringend einsetzen.
Wer hingegen richtig Roundhousekickt wie der große Chuck, der kann vor allem das: ordentlich austeilen! Die Ähnlichkeit beider Tätigkeiten fällt sofort ins Auge.

Im täglichen Gebrauch mit AdWords mögen wiederkehrende Optimierungsroutinen, gute Anzeigentexte und gekonntes Bidding oft schon die halbe Miete sein, jedoch steht vor allem eines immer im Vordergrund: Die Suchintention so nah wie möglich mit dem angebotenen Inhalt oder Produkt in Übereinstimmung zu bringen und für eine positive Nutzererfahrung zu sorgen. Hierbei kann man im Grunde niemals überoptimieren und sollte immer am Ball bleiben.

Im idealen Anwendungsfall gelingt dies, indem man die Intention des Suchenden mit einer passenden Anzeige und einer ebenso passenden Landingpage abfängt und auf Grund ihres zweifelsohne grandiosen Produktes quasi zur Conversion zwingt!

Um also bei der Allegorie zu bleiben: Wie der Roundhousekick, sofern sauber ausgeführt, idealerweise den eigenen Fuß so nah wie nur irgend möglich mit dem Wangenknochen des Gegenübers in Einklang bringt und auf Grund dieses schlagenden Arguments freundlich aber bestimmend zu überzeugen weiß, so sollten auch unsere Anzeigen in Verbindung mit den verschiedenen Schritten des Conversion-Funnels ebenso zu überzeugen wissen.

Wie auch der Roundhouskick bei normal Sterblichen jedoch viel Übung und Wissen erfordert, so erfordert auch die Optimierung des AdWords-Conversion-Funnels einiges an Wissen und Grundlagen.

AdWords selbst liefert zwar einige wichtige Daten zur Performance des Kontos bzw. der Kampagnen insgesamt, jedoch hat man außer dem Qualitätsfaktor prinzipiell keine weiteren Hinweise zur eigentlichen Quali- als auch Quantität der Landingpages in Bezug auf die Anzeigenschaltung und den eingehenden Traffic. Mühsam muss man sich diese selbst über die anderen Tools zusammenklauben. Seien wir ehrlich, wer macht das schon oder hat die Zeit dazu?

Und genau hier kommt der Mehrwert der Verknüpfung mit Analytics und Search Console ins Spiel:

 

Vorbei die Zeiten in denen ich extra Analytics aufrufen musste, um die Absprungrate meiner Landingpage zu sehen. Bäng!
Vorbei die Zeiten in der ich die Search Console aufrufen und durchforsten musste um zu analysieren, wie viele Suchanfragen eigentlich organisch und wie viele bezahlt abgedeckt werden. KaPoww!

Chuck Norris verknüpft nicht – er vereint

 

In der metaphorischen Übersetzung zum Roundhousekick gesprochen: Wusste ich vorher nur, wie meine Schuhgröße ist und wie hoch ich unter schmerzverzehrten Gesicht mein schwaches Bein strecken kann, so weiss ich jetzt, wie ich meinen vom Büroalltag erschlafften Körper schwungvoll zu drehen zu habe – Now we`re talking!

 

Der Roundhousekick im Anwendungsfall

Der Roundhousekick im Anwendungsfall

 

Google Analytics und die Google Search Console mit AdWords verknüpfen – so geht`s

Das Prinzip ist in beiden Fällen ähnlich. Als Grundbedingung müssen wir Administratorenrechte für die Konten haben, bzw. uns diese einholen. Natürlich müssen Deine Websites/Domains auch bereits für die jeweiligen Konten bestätigt sein – sonst gibt es ja auch keine Daten. Im Idealfall nutzen Wir – auch aus praktischen Gründen – ein Google-Konto für alle Anwendungen. Zudem muss sichergestellt sein, dass in den jeweiligen Konten die Datenfreigabe für Google-Dienste und Produkte besteht.

 

Analytics mit AdWords Verknüpfen:

Gehen wir im Konto oben auf den Punkt „Verwalten“. Unter Property klicken wir dann auf den Punkt „AdWords-Verknüpfung“ (s. Abb.).  Hier können wir bei bestehender Berechtigung dann einfach Das AdWords-Konto wählen und die entsprechende Datenansicht wählen, die wir verknüpfen möchten.
Wir können eine gelungene Verknüpfung dann in AdWords unter „Mein Konto“ – „Verknüpfte Konten“ einsehen.

 

AdWords verknüpfen in Analytics

AdWords verknüpfen in Analytics

 

Search Console (ehemals Webmaster Tools) mit AdWords Verknüpfen:

Wenn wir in der Search Console bereits eine Website bzw. Domain beanspruchen, ist es am einfachsten eine Verknüpfung über AdWords zu initiieren .
Gehen wir dazu im AdWords Konto auf das  -Symbol und dann auf „verknüpfte Konten“. Hierüber gelangen wir zu dem Unterpunkt „Search Console“ (oder eben auch „Analytics“).

 

AdWords Verknüpfen in Analytics

Möglichkeit in AdWords Konten zu Verknüpfen

 

Letztlich muss man nur auf „Details Anzeigen“ gehen und dort die bereits über die Search Console beanspruchte URL der Domain eingeben. Anschließend muss man das Ganze auch nochmal in der Search Console gegenprüfen und ggf. dort auch bestätigen.

 

Google Analytics-Daten in AdWords Nutzen

Folgende Messwerte gewinnen wir durch die Verknüpfung mit Analytics zum AdWords-Konto hinzu:

  • Absprungrate
  • Seiten pro Sitzung
  • Durchschnittl. Besuchsdauer
  • % neue Sitzungen

Diese sind aber nicht automatisch in der Spaltenübersicht, sondern müssen erst in den Spalten angepasst werden (s. Screenshot).

 

Spalten aus Analytics in AdWords hinzufügen

Spalten aus Analytics in AdWords hinzufügen

 

Was bringen mir diese Werte?

Die neu hinzugewonnenen Werte im AdWords-Konto machen insbesondere im Hinblick auf potenzielle Landingpage- bzw. Conversion-Optimierung Sinn.
Nun kann ich u.U. sehen, dass die Landingpage, welche für wenige Conversions sorgt, auch generell eine hohe Absprungrate aufweist. Vielleicht ist also gar nicht mein Keyword-Set unpassend oder mein Account-Manager von dieser komischen Agentur unfähig, sondern die Seite an sich fördert vielleicht einfach nicht das Kaufverhalten, weil die Usability hinkt?
Für Informationsgetriebene Domains hingegen, kann es durchaus hilfreich sein zu wissen, wie viele Seiten pro Sitzung betrachtet werden. Auch dies kann ich nun im Hinblick auf den SEA-Kanal hin untersuchen und meine Ruckschlüsse ziehen.

Du merkst Selbst, langsam aber sicher haben wir den Dreh raus. Langsam wird aus dem langweiligen Ausfallschritt, den ich noch vom Standarttanzkurs kann, ein richtiger Roundhousekick! Jetzt müssen wir nur noch den Fuß hoch kriegen und unser Ziel erreichen. Kapääng!

Mit dem Ziel und der Art der Seite variieren auch die Möglichkeiten die Daten zu betrachten und daraus Schlüsse zu ziehen – Hier gibt es jedoch kein Standartrezept: Sei  kreativ.

Mehr zum Thema AdWords optimieren mit Analytics findet sich auch in Olafs ausführlichen Artikel dazu.

 

Zielvorhaben aus Analytics in AdWords importieren

Eines meiner persönlichen Highlights aus der Hochzeit von AdWords und Analytics: In Analytics angelegte Zielvorhaben, werden automatisch an AdWords übergeben (müssen hier jedoch noch als solche aktiviert werden).
Ich finde dies überaus angenehm in der täglichen Arbeit in einer Agentur. Es muss zum einen nicht mehr überall ein Conversionpixel hinterlegt werden, da der Analytics-Code ja sowieso auf jeder Seite sitzt, sondern es können auch Ziele unterschiedlichster Art (z.B. auch Ereignisse und ähnliches)  ganz einfach als Zielvorhaben und somit als AdWords-Conversion definiert werden. Saustark!

 

Remarketinglisten aus Analytics in AdWords nutzen

Meine Persönliche Meinung: Ohne Zuhilfenahme von Analytics mit AdWords Remarketing betreiben zu wollen, ist wie sich als Chuck Norris zu verkleiden, aber dann den Bart zu vergessen.
Über Analytics Remaketing-Listen anzulegen und dann in AdWords zu importieren bietet so ungemein viel mehr Potential, dass ich nicht mehr ohne möchte (kann). Nur ein paar Ideen und Optionen der möglichen Listen um Ihnen eine Idee zu geben:

  • Remarketing-Listen nach Aufenthaltsdauer
  • Nur neue Nutze oder nur wiederkehrende Nutzer
  • Nutzer die Transaktionen abgeschlossen haben

Ahhh, da schlägt das Herz jedes Marketing-Managers höher. Ich fühle es regelrecht. Fühlst Du es auch?
Kleiner Tipp am Rande: Die Kriterien der Listen sind übrigens auch kombinierbar.

 

AdWords Kampagnen in Analytics einsehen

Noch ein Mehrwert ist, dass wir mit einer Verknüpfung von AdWords und Analytics eben auch umgekehrt Daten nutzbar machen: in unserer Analytics-Datenansicht fließen  nun auch die Daten aus AdWords ein und lassen sich auf verschiedene Weise segmentieren.
Ein pfiffiger Account-Manager wird ab jetzt ein individuelles Online Marketing-Dashboard zum nächsten großen Vorstands-Meeting mitbringen, in dem er nun auch Daten aus der bezahlten Suche mit den anderen Abteilungen des Hauses vergleichen kann. Wollen mal sehen wer jetzt die Hosen anhat!

 

AdWords -Daten in Analytics aufrufen

AdWords -Daten in Analytics aufrufen

 

Google Search Console Daten in AdWords nutzen

Stellen wir uns vor, wir hätten alle Bücher zu Kung Fu, zu Bruce Lee und zum großen Chuck gelesen und fühlen uns so richtig „Ready“ – ob wir mit dem Radius und der Höhe unseres K(l)icks wirklich unser Ziel treffen, kann und wird unweigerlich nur der Anwendungsfall zeigen.
Stell Dir vor Du hast eine groß angelegte, plattformübergreifende und sauber ausgeführte Keyword-Recherche vollzogen die es so richtig in sich hat, also etwa so wie wir sie bei uns in der Agentur betreiben – was wirklich performt wird dennoch immer der Anwendungsfall zeigen.
Aber was, wenn ich in AdWords ganz einfach erfahren könnte, welche Keywords bezahlt und welche organisch performen und welche ich im wahrsten Sinne des Wortes für AdWords einfach noch nicht auf dem Schirm hatte? Oder welche ich vielleicht doch lieber für meine SEO-Strategie nutzen möchte?
Genau dieses Szenario kann man durch eine Verknüpfung von AdWords mit der Search Console ganz einfach herstellen!

 

Bericht: Bezahlte und organische Suche

Der entsprechende Bericht nennt sich „Bezahlte und organische Suche“ und kann nach einer erfolgreichen Verknüpfung und entsprechender Datengrundlage ganz einfach über die Spalte „Dimensionen“ und dort unter „Ansicht“ eingesehen werden (s. Screenshot).

 

 

Bericht bezahlte und organische Suche

Bericht Bezahlte und organische Suche in AdWords aufrufen

 

Der Daten-Roundhousekick in der Anwendung

Wie haben nun eine ziemlich runde Datengrundlage durch die relativ simple, aber effektive Verknüpfung der verschiedenen Tools geschaffen, mit deren Hilfe Du einiges mehr aus Deinen Kampagnen rausholen können!

Im Übrigen solltest Du die gewonnenen Daten auch in andere Marketingkanäle einfließen lassen und strategisch denken.

Simpel und effektiv muss nun auch die eigene Ausführung sein, bezüglich des Roundhousekicks meine ich. Geh nun in die praktische Ausführung über, versuche das gelernte auf der Straße an ihrem Gegenüber anzuwenden: fokussiere Dein Ziel und beweise, dass Du den Dreh raus hast wie einst der große Chuck Norris – Vertrau mir, man wird Dir Aufmerksamkeit schenken!

Aber nun bist Du an der Reihe, denn wie auch Morpheus zu Neo in Matrix sagte:

 

Ich kann dir nur die Tür zeigen. Hindurchgehen musst du alleine.“

Zu Artur

Artur war von 2014 bis 2016 bei bei Aufgesang Inbound Marketing und arbeitete als SEM-Manager sowohl im Bereich AdWords als auch Suchmaschinenoptimierung, zudem beschäftigt er sich mit der Videoproduktion. Er studierte Philosophie sowie Medienwissenschaften in Hildesheim, Dublin und Bonn und hat zuvor in der Onlineredaktion des Nachrichtensenders Phoenix mitgewirkt.

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